Als Kind Gegenstand der Angst wie kaum sonst etwas. Einmal im Jahr schon weiche Knie beim Aufstehen in der Früh. Die Anspannung und der flaue Magen haben sich oft den ganzen Tag nicht mehr verabschiedet. Brüder, die sich im Klo einsperrten, sobald es an der Tür geläutet hat oder draußen Glocken zu hören waren. Erinnerungen, die einen ein Leben lang begleiten, wobei sich der Schrecken im Lauf der Jahre relativiert hat. Heute gehen wir am Kramperltag mit Freude in die Stadt und trinken das eine oder andere Heiß- oder Kaltgetränk, wobei man trotz fortgeschrittenen Alters so manchem blauen Fleck nicht auskommt.
Eine Frage, die immer wieder aufkommt, ist, worin genau der Unterschied zwischen einem Percht und einem Krampus besteht. Schaut man ins Netz, ist man nachher nicht viel schlauer. Fragt man Freunde, die sich zum Zwecke des Laufs einmal jährlich das Fell und die Larve überstreifen, bekommt man ebenfalls unterschiedliche Angaben. Erst der Obmann einer uns privat nahestehenden Pass, dessen Familie aus Gastein kommt, konnte uns eine valide Quelle nennen.
Also, unser Sujet zeigt einen Krampus und keinen Percht, weil wir uns hier auf den Gasteiner Perchtenlauf beziehen, wo sich der einst weitverbreitete Perchtenkult (laut dem Hauptmann Andreas Mühlberger) als am ursprünglichsten erhalten hat. Na, jedenfalls sind die Kramperl dort nur Teil eines sehr vielfältigen, umfangreichen Figurenprogramms des Perchtenlaufs, welches neben der Frau Perchta, dem Glockenträger, dem Schnalzer oder dem Vorteufel eine Vielzahl an Kappen usw. zeigt. Die eigentliche, ursprüngliche Aufgabe der Kramperl bei diesem Umzug besteht darin, ihnen bekannte Personen dem König Herodes vorzuführen, um sie für Straftaten aburteilen zu lassen.
So ganz passt dies natürlich nicht zu unserem Bild vom Krampus, oder den eher kommerziellen Perchtenläufen, wo die Teilnehmer aussehen, als wären sie mit ihren rot leuchtenden Augen gerade dem Arsch des Höllenhundes entfleucht. Na ja, was solls. Letztlich muss jeder selbst für sich entscheiden, was für ihn im Vordergrund steht – Tradition oder Grusel. Manchmal schließt sich das ja auch nicht aus, was gut ist.
Grundsätzlich ist der Krampus eine zentrale Figur in der österreichischen Brauchtumspflege und Teil des Perchtenlaufs. Als Pass sind die Kramperl im Advent Begleiter des Nikolaus und bestrafen unartige Kinder, was zwar offensichtlich nicht der (zumindest Gasteiner) Tradition entspricht, aber seit Generationen gut funktioniert und die Kinder erfolgreich in Angst und Schrecken versetzt.
Unser Design zeigt eine Variation einer Gasteiner Krampus-Larve – oben sind die Larve im Original, die ursprüngliche Zeichnung sowie eine (grimmigere) Variante in der weiteren Gestaltung zu sehen, die letztlich als Sujet für unsere Produkte bevorzugt wurde. Direkt über diesem Absatz siehst du das ursprüngliche Design, belichtet auf einem Siebdrucksieb.
Hier geht es zu unseren Produkten mit diesem Design:
Krampus schwarz
Krampus schwarz auf Hoodies und Jacken
Krampus weiß
Krampus weiß auf Hoodies und Jacken